Über uns

Der TSV Nema Netzschkau im Wandel der Zeiten
Unmittelbar nach Ende des 2. Weltkrieges wurde die sportliche Betätigung in Netzschkau mit der Gründung des „Sportringes“ Netzschkau im Juli 1945
wieder belebt.
Es kam zu sportlichen Wettkämpfen in den 6 Sportarten:
Fussball, Kraftsport, Turnen, Leichtathletik, Schach u.Tischtennis.
Nach Erlass der sowjetischen Militärverwaltung über die Bildung von Sportgemeinschaften gründeten sich ab 1946 Vereine wie ZSG Netzschkau und SG Netzschkau.
Am 1. Oktober 1948 konstituierte sich mit Einflußnahme des FDGB und der FDJ der Deutsche Sportausschuss als Vorgänger des späteren DTSB. Das Anliegen bestand darin, über die Eingliederung der Sportler in Betriebssportgemeinschaften breite Bevölkerungskreise sportlich zu verankern.
So kam es am 28. Juni 1949 im Betrieb Nema zur Gründung der BSG Nema Netzschkau.

Am 26. August 1949 schlossen sich der BSG Nema die SG Netzschkau und die SG Brockau an. Die rege sportliche Tätigkeit, Verbunden mit der betrieblichen Förderung, sich ständig verbessernde Trainings- und Wettkampfbedingungen und eine gezielte Ausbildung von Übungsleitern ließen die Mitgliederzahlen und die Anzahl der Sektionen ansteigen und führte zu sportlichen Erfolgen.

Seit der Vereinsgründung bis heute bestanden im Verein 15 Sektionen:
Fussball, Handball, Schwimmen / Wasserball, Turnen, Ski, Blasorchester, Leichtathletik, Schach, Tischtennis, Eishokey, Wandern u. Touristik, Radsport, Kegeln, Boxen/ Ringen, Volleyball.
Durch gezielte Förderung des Nachwuchses, eine gute Verbindung mit der Felix-Mauersberger Schule, der BBS Nema sowie des Trägerbetriebes Nema konnten für die einzelnen Sportabteilungen ständig junge Sportler herangebildet und gefördert werden.
Dies erfuhr ab 1971 eine weitere Qualifizierung durch einen Vertrag der DHfl{ Leipzig mit unserem Verein.
So war es eigentlich abzusehen, dass sich sportliche Erfolge einstellen müssen.
Den ersten Sachsenmeistertitel für den Verein überhaupt erzielten 1949 die Leichtathleten Rolf Röhlig im Hochsprung und Roland Hummel im Dreikampf der Junioren.

Turnen
1949 erturnte sich Erich Netzsch am Seitpferd den Titel des Sachsenmeisters. Helene Dick gründete 1954 die Frauengymnastikgruppe, welche sich noch heute, unter der Leitung von Christa Trommer großen Zuspruchs erfreut und als „Bockwurstturner“ bereits ihren Fernsehauftritt hatten.
Seit dieser Zeit bis 1989 wurden wir bei der Vergabe von Bezirks- und Kreismeistertiteln sowie Spartakiademedaillen reichlich verwöhnt. Im Bezirksmaßstab traten besonders die Sportler Andreas Thoß, Heike Hertwig, Kerstin Wolfram, Isabell Wilczek, Kerstin Armbruster, Kai Naumann und Mandy Schönsee in Erscheinung.
1997 gründete sich innerhalb der Abt. Turnen die Pop-Aerobicgruppe unter Leitung von Brit Müller.

Ringen
Die 50ziger Jahren standen ganz im Zeichen der Erfolge unserer Ringer, welche Netzschkau zu einer wahren Ringerhochburg werden ließen.
1951 wurden die Jugendringer Sachsenmeister im Mannschaftskampf und Dieter Köhler Sachsenmeister der Jugend. Die Sportler Rolf Wilkowski, Alfred Keil und Siegmund Renz konnten bei DDR – Meisterschaften den Einzeltitel bzw. Medaillenplätze belegen. Auch mehrere internationale Berufungen standen für diese Ringer an.
Bezirksmeistertitel gewannen Peter Keil und Rainer Seidel.

Fussball
Die B-Jugendmannschaft gewinnt 1951 unter Trainer Karl Reißmann die Sachsenmeisterschaft im Fussball. Im gleichen Jahr wird die 1. Fussballmannschaft der BSG Stahl Kreismeister und schafft den Aufstieg in die Bezirksklasse.

Eishockey
Bei den Bezirksmeisterschaften 1952/53 belegte die Eishokeymannschaft unseres Vereines den 2. Platz. Diese Mannschaft bestand vorwiegend aus den Fussballspielem der A-Jugend. Sie bestritt 1953 das Vorspiel zum Länderspiel DDR – Polen in Schönheide.

Schwimmen / Wasserball
1951 qualifizierte sich die Schwimmerstaffel von Stahl Netzschkau für die Sachsenmeisterschaft. Monika Geißler und Wilfried Tänzler belegten bei den DDR-Kindermeisterschaften im Schwimmen Medaillenplätze.
1956 verlagert sich der Schwerpunkt vom Schwimmen zum Wasserball. Von 1979 – 1982 und 1985 spielte die 1. Mannschaft in dieser Liga. Dies stellte eine besonders zu würdigende Leistung dar, da Netzschkau noch kein eigenes Hallenbad besitzt. Seit Jahren sind die Schwimm-u. Badefeste unseres Schwimmvereines ein sportlicher Höhepunkt in unserer Region.

Radsport
1950 aus Reimersgrün kommend, spielten die Radballer ab 1953 mit der 1. Mannschaft in der Bezirksliga sowie der 2. Mannschaft in der Bezirksklasse und konnte sich dort über Jahre behaupten.
Seit 1968 organisierte die Sektion Radsport mit den Gemeinden Reimersgrün und später Christgrün das jährliche Vogtlandtreffen für Radsportler. Daran nahmen in der Kinder- bzw. Jugendklasse so bekannte Sportler wie Jens Heppner, Thomas Barth und Olaf Ludwig teil.

Kegeln
Recht erfolgreich trat die Sektion Kegeln in Erscheinung. Die Frauenmannschaft gehörte der Bezirksliga und die 1. Männermannschaft der Bezirksklasse an.

Blasorchester
Aus der Schallmeienkapelle der Delicata hervorgegangen, gründeten Kurt Roth und Joachim Reinsch 1964 die Abt. Blasorchester mit 33 Mitgliedern.
Der 1. Auftritt dieser Formation fand ein Jahr später zum Betriebssportfest der Nema statt. Seitdem sind unsere Musiker mit jährlich 20 – 25 Auftritten gern gesehene und gefragte Unterhalter fiir die musikalische Umrahmung von Sportfesten u. anderen Veranstaltungen auch über das Vogtland hinaus.

Ski
Zu den erfolgreichsten Winterspoıtlern unseres Vereines zählten in den 5O-zıger Jahren u. a. Jutta Oltzscher, Rolf Röhlig, Peter Harnisch, K.H. Roßberg, Werner Brumm, Günter Denner.
1954 errang bei den DDR – Pioniermeisterschaften Friedrich Harnisch den Meistertitel in der Alpine Kombination und den 2. Platz in der Nordischen Kombination, außerdem den 4. Platz im Sprunglauf.
1961 Feıtigstellung der Skihütte auf dem Aschberg durch die Sektion`
1993 gewinnt Thomas Weiß bei den Paralympics in Lillehammer die Silbermedaille.
1998 nimmt er an den Paralympics in Nagano teil und erhält den Georg von Opel Preis.

Handball
Die Handballmänner gewannen je 2 mal die Kreisunionsmeisterschaftt im Hallenhandball und auf dem Großfeld 1960 – 64.
1969 steigt die Frauenmannschaft  in die Bezirksklasse auf und belegt den 2. Platz in der Bezirksmeisterschaft.
Die 1. Männermannschaft gewann die Kreismeisterschaft im Großfeldhandball und steigt in die Bezirksklasse auf. Durch gezielte Nachwuchsarbeit legten die Handballer den Grundstein für den sportlichen Aufschwung ab 1981.
1990/91 erkämpfte die 1. Männermannschalt den erstmals vergebenen Titel eines Vogtlandmeisters und schaffte den Aufstieg in die Bezirksklasse. Die 1997 wieder nach Netzschkau zurückgekehrten Handballfrauen schafften auf Anhieb den Staffelsieg und damit den Aufstieg in die 2. Bezirksklasse.

Bei Wettkämpfen bzw. Trainingslehrgängen gaben bei unserem Verein über 40 Olympiasieger, Welt- u. Europameister ihre Visitenkarten ab. So z.B. Täve Schur, Klaus Köste, Angelika Bahmann, Erika Zuchold.
– Die Nationalmannschaft im Frauenturnen u. a. mit Ute Starke
– Der Internationale Schachmeister Lutz Espig beim Simmultanturnier
– Heinz Sesselmann und die Handballer von Motor Fraureuth im Spiel gegen den SC DHfK Leipzig 1973 anläßlich der Einweihung eines neuen Kleinfeldplatzes
– Sowie die Fussballoberligamannschaflen von Wismut Aue, FC Karl-Marx-Stadt, Motor Zwickau, FC Carl Zeiss Jena, Lok Leipzig, Chemie Böhlen, und der Armeesportclub Wünsdorf.
– In fast allen Abteilungen gab es internationale Vergleiche.

Die ausgezeichneten Leistungen von Sportlern unseres Vereines führten zu Delegierungen derselben in höherklassige Vereine sowie zur Kinder- u. Jugendsportschule und Sportclubs. Dort errangen diese Sportler sowohl nationale, als auch internationale Erfolge.
Hartmut Rentzsch,  Fussball zu SC Motor K.-M.-Stadt von dort zu
BSG Motor Zwickau, Olympiaauswahl 1968, Torschützenkönig der
Ober-liga 1966/67 mit 17 Toren, FDGB Pokalsieg 1967
Gerd Bonk,  Leichtathletik zur KJS K.-M.-Stadt von dort zum
SC K.-M.-Stadt Gewichtheben

3. Olympiade 1972 Superschwergewicht
3 x Weltmeister Stossen Superschwergewicht
Mehrfacher DDR – Meister Superschwergewicht
Heike Hertwig, Turnen 1972/74 KJS K.-M.-Stadt delegiert
3-fache DDR Meisterin der B-Jugend 1981
Peter Keil, Ringen zur Warnowerft Rostock, später war er Oberliga Auswahltrainer der Jugend
Erich Netzsch, Vizepräsident des DTV

Die gute Arbeit der Netzschkauer Sportfunktionäre und Sportler fand auch in der Übertragung von Wettkämpfen und Meisterschaften in Netzschkau ihre Würdigung.

In Anerkennung und Würdigung vorbildlicher sportlicher Leistungen über Jahrzehnte hinweg erhielt der Verein zahlreiche Auszeichnungen:
– Ehrenurkunde des LSB Sachsens am 16.05.1998
– Ehrenplakette des Bundespräsidenten der BRD anlässlich 150 Jahre Turnen in Netzschkau am 01.10.1998

Das Jahr 1989 der politischen Wende ging auch an unserem Verein nicht spurlos vorüber. Beginnend von anderen Strukturen im Landessport, den veränderten Ansprüchen an die Funktionärsarbeit, fehlen der gewohnten finanziellen und materiellen Absicherung , sich veränderte persönliche Interessen, sowie neue Arbeitsbedingungen führten zum Rückgang und sogar zur

Auflösung ganzer Sportabteilungen.
So bleiben zur Umbenennung unseres Vereines 1990 von 11 nur noch 7 Abteilungen übrig. Es handelt sich dabei um:  Fussball, Handball, Schwimmen /Wasserball, Turnen, Ski und Blasorchester, Leichtathletik.
Gerade in einer schwierigen Zeit zeigt sich jedoch die wahre Stärke der Sportler und des Vereines. So können wir heute u. a. das gesamte Sportgelände und das Sportheim unser Eigen nennen. Aktuell sind mehr als 395 Mitglieder im TSV, davon 129 Kinder und Jugendliche.